Eine gesunde Fehlerkultur ist ein wichtiger Pfeiler der Unternehmenskultur und eine Grundlage für den Erfolg eines Unternehmens. Der Mut zum Scheitern ermöglicht Chancen und Innovationen. Wer sich traut Fehler zu machen, geht auch eher mal neue Wege. Die Basis dafür ist die Förderung der Autonomie, die entsteht, wenn Freiräume in der Gestaltung des persönlichen Aufgabengebiets ermöglicht werden. Die eigenständige Organisation des Aufgabenbereiches führt bei MitarbeiterInnen zu mehr Selbstwirksamkeit und intrinsischer Motivation. Zudem wird das Verantwortungsbewusstsein gestärkt.
Klingt gut, oder? Warum ist die Fehlerkultur in vielen Unternehmen dann ein großes Thema, welches jedoch nicht konkret in der Unternehmenskultur individuell entwickelt und gelebt wird? Und warum werden Handlungsspielräume häufig eingeschränkt? Wir möchten uns in diesem Artikel mit einer gesunden Fehlerkultur auseinandersetzen und aufzeigen, warum Ihren MitarbeiterInnen und auch Ihnen diese langfristig dienlich ist. Zudem möchten wir Ihnen Anregungen geben, wie Sie mit Hilfe von Teambuilding spielerisch den Umgang mit Fehlern trainieren und so langfristig eine Unternehmenskultur aufbauen, die dynamisch, glücklich und erfolgreich gelebt wird.
Was ist eigentlich ein Fehler?
Auszug aus Wikipedia: Ein Fehler ist die Abweichung eines Zustands, Vorgangs oder Ergebnisses von einem Standard, den Regeln oder einem Ziel. Er wird auch definiert als ein „Merkmalswert, der die vorgegebenen Forderungen nicht erfüllt“ und als „Nichterfüllung einer Anforderung“; dabei wird die Anforderung definiert als „Erfordernis oder Erwartung, das oder die festgelegt, üblicherweise vorausgesetzt oder verpflichtend ist“. Ein Fehler ist also eine Abweichung von dem erwarteten Ergebnis. Wirtschaftlich sind Fehler dabei meist unnötige Geldausgaben
Aus Fehlern wird man klug, sagt der Volksmund. Und trotzdem werden Fehler oft unter den Teppich gekehrt. Der Verlust von Anerkennung spielt dabei eine besonders große Rolle. Doch warum ist der Umgang mit Fehlern im Business besonders häufig mit Scham und Schuld behaftet?
Das ist unter anderem eine Frage der Mentalität. In Deutschland ist die Haltung dazu traditionell eindeutig: Fehler oder falsche Entscheidungen werden abgelehnt, sanktioniert und eventuell sogar mit einem Gesichtsverlust bestraft. Das bestätigt auch der Wirtschafts- und Fehlerforscher Prof. Dr. Michael Frese. Im weltweiten Vergleich von 61 Ländern landete Deutschland in Hinsicht auf die Toleranz im Umgang mit Fehlern auf dem vorletzten Platz. Das ist fatal, denn wenn MitarbeiterInnen Angst haben, etwas falsch zu machen und kein Risiko eingehen, wird die Innovationsfähigkeit von Unternehmen gelähmt und diese ist besonders im Zeitalter der Digitalisierung essentiell.
In den letzten Jahren wird das Thema Scheitern hierzulande aber auch zunehmend transparent und positiv beleuchtet. Da gibt es Start-Up-GründerInnen, die auf „Fuckup Nights“ von gescheiterten Gründungen und Insolvenzen berichten. Interessant inszeniert und mit einem großen Nutzen, denn auch die Fehler von Anderen haben einen Mehrwert, sie bieten wertvolle Learnings.
„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“,
- Dietrich Bonhoeffer -Besonders die letzten zwei Jahre haben zu einer größeren Entscheidungsfreudigkeit aufgerufen. Die ständigen Änderungen erforderten ein hohes Maß an Flexibilität. Auch die Präsenzkultur hat sich aufgrund der Corona-Pandemie verändert. Unternehmen, deren Zusammenarbeit auf Vertrauen und Selbstständigkeit basieren, fiel dies deutlich leichter. Besonders in den ersten Monaten der Corona-Pandemie konnten sich Teams mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung und Flexibilität schneller auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen. Wo Homeoffice, Autonomie und Vertrauensarbeitszeit bereits gelebt worden sind, verliefen neue Prozesse reibungsloser. In anderen Unternehmen hat die Pandemie gezwungenermaßen zu neuen Arbeitsmodellen geführt und viele ManagerInnen waren nach einigen Monaten überrascht, wie gut diese funktionieren. Daraus sind zunehmend Strukturen mit mehr Vertrauen entstanden, die MitarbeiterInnen in Ihrer selbstständigen Arbeitsweise unterstützen. Diese neue Autonomie erfordert einen Wandel in der Fehlerkultur.
Einige Führungskräfte haben weiterhin Angst loszulassen, sie fürchten Kontrollverlust und Fehler. Wer sich traut diesen Wandel in seinem Unternehmen strukturiert in Gang zu setzen, wird auch weiterhin Fehler riskieren, aus denen jedoch langfristig Innovationen entstehen können. Zudem lassen Autonomie, Transparenz und Offenheit Teams gemeinsam wachsen. Wenn wirtschaftlich schwerwiegende Fehlentscheidungen getroffen werden, ist es menschlich, wenn Sie verärgert sind und den Impuls haben, dies klar zu zeigen. Doch damit ist sicherlich keinem geholfen. Die Frage ist dann eher, was die Beteiligten des Unternehmens aus der Situation lernen können und Lösungsorientierung zu trainieren.
Machen Sie den Anfang, wenn Führungskräfte eigne Fehlentscheidungen offen zugeben, übernehmen diese eine wichtige Vorbildfunktion und ebnen den Weg für eine gesunde Fehlerkultur. Wie Sie dies spielerisch etablieren, möchten wir Ihnen nun vorstellen:
Auftakt Speed Dating
Das Speed Dating ist kurzweilig und knackig. Besonders gut eignet sich diese Übung zum Auftakt einer Gesprächsrunde oder eines Workshops. Die kurzen Antworten sorgen für eine gute Dynamik und die persönlichen Erlebnisse ermöglichen, dass Sie sich untereinander auf einer anderen Ebene kennenlernen. Die ein oder andere Geschichte wird vielleicht zum Nachdenken anregen, eine andere sehr humorvoll sein.
Ablauf:
Idealerweise führt ein Moderator oder eine Moderatorin durch den Austausch und nicht unbedingt die Führungskraft, um Barrieren abzubauen und ein Gespräch auf Augenhöhe zu ermöglichen. Die TeilnehmerInnen bringen zu jeder Frage eine Antwort in 1 Minute auf den Punkt. Die Antworten dürfen inhaltlich sowohl privat als auch geschäftlich sein. Das Ziel ist ein offener Austausch mit Wertschätzung und Vertrauen.
Unser Tipp:
Gehen Sie als Führungskraft als Vorbild in die Übung und berichten Sie von einem besonderen Fehltritt. Das zeigt Sie nahbar und menschlich.
1. Nenne Deine beste Entscheidung und größte Fehlentscheidung im letzten Jahr.
2. Aus welchem Fehler hast Du am meisten gelernt?
3. Was würdest Du gerne ausprobieren und riskieren?
Sie können diesen erfrischenden Austausch auch einfach im nächsten Meeting als Auftakt nutzen. Oder fördern mit einem passendem Team Event im nächsten Schritt die Kommunikation und gemeinsame Lösungsorientierung.
Lösungsorientierung ist eine Frage der Haltung, die gemeinsam entwickelt und trainiert werden kann. Wenn Sie Ihren Workshop virtuell veranstalten, bietet sich hier optimal unser neu entwickeltes KI Escape Game Tara an. Lassen Sie sich überraschen, wie spielerisch für das Thema Künstliche Intelligenz sensibilisiert und gleichzeitig die Zusammenarbeit und Lösungsorientierung trainiert wird.
Eine gesunde Fehlerkultur hat zahlreiche Vorteile: sie führt zu Innovationen, mehr Freude an der Arbeit und einem besseren Miteinander. Der passende Handlungsspielraum im Arbeitsumfeld führt langfristig auch zu einer größeren Identifikation mit dem Unternehmenszielen. Je mehr Freiheit Sie in einem klaren Rahmen gewähren, desto kreativer und verantwortungsbewusster werden die Teammitglieder. Der Mut zum Scheitern ermöglicht also langfristigen Erfolg, natürlich durch Rahmenbedingungen, die klar kommuniziert werden und von einer stimmigen Feedbackkultur geprägt sein sollten.
Schaffen Sie als Führungskraft eine Atmosphäre, in welcher Fehler reflektiert werden und Ideen zum Ausdruck gebracht werden dürfen. Wir freuen uns Sie dabei als Prozessbegleiter im Bereich Teambuilding unterstützen zu dürfen. Für eine Unternehmenskultur mit mehr WIR-Gefühl!
Autorin: Christina Engel – Coach und Resilienztrainerin
Quellen:
Wikipedia Fehler, https://de.wikipedia.org/wiki/Fehler, abgerufen am 19.01.2022
Welt online, https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/article178370014/Unternehmensfuehrung-Deutschland-braucht-eine-neue-Fehlerkultur.html , abgerufen am 20.01.2022
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