Onboardingprozess: Die optimale Checkliste

So werden neue Mitarbeiter echte Teamplayer25. Oktober 2022

Inhalt1Onboarding: Die Definition
2Dauer des Onboarding Prozesses
3Warum ist ein Onboarding-Prozess so wichtig? Die Ziele auf einen Blick:
4Phasen des Onboarding-Prozesses

Mit einem erfolgreichen Onboarding werden Ihre neuen Mitarbeiter zu motivierten Teammitgliedern.

Das Onboarding ist eine wichtige Phase in der Beziehung zwischen Unternehmen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In diesem Punkt unterscheidet sich die Arbeitswelt nicht von anderen Lebensbereichen. Wer neu in eine Gemeinschaft kommt, möchte empathisch empfangen werden, schnell wissen, in welchem Umfeld er sich künftig bewegt und wünscht sich eine Bestätigung dafür, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mit einem durchdachten Onboarding-Prozess machen Unternehmen aus neuen Teammitgliedern schnell zufriedene Multiplikatoren. Und sie sind von Beginn an eine Bereicherung fürs Unternehmen. Hier ein Einblick in Phasen und Elemente, die zu einem gelungenen Onboarding-Prozess gehören.

  1. Onboarding: Die Definition

Onboarding ist ein elementarer Baustein zur Integration neuer Teammitglieder ins Unternehmen. Der Begriff Onboarding stamm aus dem Englischen und ist die Kurzform des Ausdrucks „taking on board“, heißt übersetzt in Deutsche also „An Bord nehmen“. In der Personaler-Sprache ist damit der Prozess gemeint, neue Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter nach der Phase der generellen Übereinkunft und der beiderseitigen Unterzeichnung des Arbeitsvertrags ins Unternehmen zu integrieren.

Dauer des Onboarding Prozesses

Onboarding beginnt mit der formellen Bestätigung des Arbeitsverhältnisses durch die beiderseitige Unterzeichnung des Arbeitsvertrages. Umfasst ist auch die wichtige Zeitspanne zwischen Unterzeichnung und dem im Arbeitsvertrag definierten ersten Arbeitstages. Das Unternehmen kann diese Zeitspanne bereits sehr gut dazu nutzen, dem neuen Teammitglied das Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven zu präsentieren und so bereits eine Bindung vor dem Arbeitstag eins herzustellen.
Da das neue Teammitglied ja bereits im Vorfeld der Unterschrift zahlreiche Einblicke ins Unternehmen bekommen hat, ist nun der geeignete Zeitpunkt für Zusatzinformationen. Was macht das Unternehmen besonders, wie hat sich die Historie gestaltet? Es wäre nun völlig falsch, den ehemaligen Bewerber jetzt zu überfrachten oder gar schon mit ersten Aufgaben zu fordern. Es ist aber der ideale Zeitpunkt, sie oder ihn mit Informationen zu versorgen, die das Unternehmen greifbar machen. Diese Einblicke und Details sollten über die Fakten hinausgehen, die im Entscheidungsprozess für den Job relevant waren.

Erst mit dem Arbeitstag eins beginnt die operative Phase des Onboarding-Prozesses. Diese dauert bis zum Ende der vereinbarten Probezeit. Dann sollte der Prozess abgeschlossen sein, idealerweise natürlich mit einem zufriedenstellenden Ergebnis: Das neue Teammitglied hat inzwischen das positive Gefühl entwickelt, mit der Jobzusage beim Unternehmen eine absolut richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die HR-Abteilung hat ihrerseits einen guten Job gemacht, und angesichts des Fachkräftemangels jemanden für die Aufgabe gefunden, der das Unternehmen in jeglicher Hinsicht bereichert.

  1. Warum ist ein Onboarding-Prozess so wichtig? Die Ziele auf einen Blick:

Ein durchdachter Prozess beim Onboarding dient in erster Linie dazu, von vorneherein eine angenehme „Chemie“ herzustellen und dem neuen Teammitglied zu signalisieren, dass es wirklich willkommen ist.

Dazu folgende Ziele als Stichwortliste:

  • Motivation von Anfang an

Gerade Berufseinsteiger, aber auch Menschen, die den vorherigen Job aus Unzufriedenheit quittiert haben, kommen mit Ungewissheit und Ängsten in ein neues Unternehmen. Wenn es gelingt, ihnen diese schon vor dem ersten Arbeitstag zu nehmen, führt das zu einer absolut positiven Motivation.

  • Willkommen fühlen und sich auf die Menschen im Team freuen

Wer kennt das nicht aus der Schulzeit, der eigenen Job-Historie oder dem ersten Tag in einer neuen Gemeinschaft: Wer sich vor dem ersten Kontakt bereits willkommen fühlt, tut sich deutlich leichter, erste Kontakte zu knüpfen und die eigene Offenheit zu signalisieren. Daher ist der „Willkommensfaktor“ so wichtig, schriftlich, mündlich und auch durch Gesten.

  • Belastbare „Brücken“ führen zu größerer Produktivität

Auch hier eigenen sich Beispiele auch aus dem Privatleben für das Verständnis. Man ist beispielsweise Teil eines neuen Vereins, weiß aber weder, wer die „handelnden“ Personen sind, noch wo welche Informationen von wem zu bekommen sind. Das führt in den meisten Fällen dazu, dass das neue Vereins-Mitglied sich auf seine Trainingszeit beschränkt und sonst keinerlei Kontakte knüpft, die über den eigenen Zeit-Slot hinausgehen. Das würde beim Onboarding im Unternehmen dazu führen, dass das neue Teammitglied zunächst in einer Warteposition verharrt. Wird hingegen von Beginn an offen kommuniziert, wer im Team für welches Thema der perfekte Ansprechpartner ist und aktiv zum Ansprechen aufgefordert, fallen Hemmungen und die Produktivität ist von Beginn an positiv.

  • Weiterempfehlung – das beste Mittel gegen Fachkräftemangel

Ein gelungener Onboarding-Prozess macht aus einem neuen Teammitglied unter Umständen einen echten Fan des Unternehmens. Wer sich richtig wohlfühlt im neuen Arbeitsumfeld, wird zu 100 Prozent auch im Familien- und Freundeskreis darüber berichten. Denn unabhängig vom Lebensalter: Die Frage „Wie läufts im Job?“ ist fester Bestandteil beinahe jeder privaten Kommunikations-Situation. Schaffen es die Beteiligten am Onboarding-Prozess also, dem neuen Teammitglied ein Lächeln abzuringen, wenn es die Firma denkt, ist das bestes Eigenmarketing für das Unternehmen und seinen Ruf. Wer interessiert sich nämlich nicht für ein Unternehmen, von denen eine nahestehende Person schon kurz nach Beginn des Arbeitsverhältnisses schwärmt?

  • Die Unternehmenskultur: Es reicht nicht, wenn sie im Geschäftsbericht steht!

Die aktuelle Arbeitswelt ist mit der der vergangenen 30 Jahre kaum mehr zu vergleichen. Einerseits verzeichnen wir einen historischen Fachkräftemangel in allen Branchen. Der Arbeitsmarkt ist also ein reiner Arbeitnehmermarkt geworden. Unternehmen müssen eine Menge dafür tun, geeigneten Nachwuchs zu finden und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Daher ist die Unternehmenskultur ins Zentrum gerückt. Mitarbeitende erwarten von „ihrer Company“ heute, dass sie einen guten Ruf genießt, gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und für Werte einsteht. Es genügt allerdings bei weitem nicht, wenn die Unternehmenskultur im „Mission Statement“ definiert steht. Diese Werte müssen im Unternehmen täglich gelebt werden und spürbar sein. Dazu gehört selbstverständlich auch der Stellenwert, den die Mitarbeiter im Unternehmen genießen. Stimmen diese Faktoren und sind sie authentisch, identifiziert sich das neue Teammitglied schnell mit dem Unternehmen und fühlt sich zugehörig, aufgenommen und rundum wohl.

  • Mitarbeiterbindung: Die ersten Minuten zählen

Stellen wir uns mal einen Arbeitstag eins vor, der sich in den neunzehnhundertachtziger Jahren durchaus so abspielte, oder den geplagte Praktikanten heute noch erleben: Die oder der „Neue“ kommen am Monatsersten pünktlich ins neue Büro. Der Chef ist auf Dienstreise, der Abteilungsleiter im Kundenmeeting. Eine freundliche Dame aus dem Sekretariat bietet lauwarmen Kaffee an, legt die letzte abgegriffene Unternehmensbroschüre auf den Tisch und verspricht, den Chef gleich anzurufen. Ansonsten: machen Sie es sich gerne bequem, es wird sich später jemand um Sie kümmern.“ Vermutlich wird der betroffene „Onboarder“ diese Geschichte noch auf der zehnten Weihnachtsfeier zum Besten geben, falls er dem Unternehmen überhaupt so lange die Stange hält.
Daher gilt für empathisches Onboarding, Sympathie aufzubauen, echtes Interesse an der Person zu zeigen und ein Gefühl von authentischem Willkommen-Sein zu vermitteln. Das gilt für den ersten Arbeitstag wie für die gesamte Zeit des Onboarding-Prozesses.

  1. Phasen des Onboarding-Prozesses

Der Onboarding-Prozess gliedert sich in die drei Phasen „Preboardingphase“ (zwischen Unterzeichnung des Arbeitsvertrages und des ersten Arbeitstages), die „Orientierungsphase“ (erster Arbeitstag und erste Arbeitswoche) sowie die „Integrationsphase“ (zweite Arbeitswoche bis Ende der Probezeit) auf. Für alle Phasen empfiehlt sich ein Onboarding-Plan, der alle wesentlichen Punkte enthält und auf einem sinnvollen Zeitplan fußt.

Preboardingphase:
Das Warm-Up des Onboarding-Prozesses

In der Preboardingphase ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Einerseits möchte das neue Teammitglied seinerseits gut vorbereitet zum ersten Arbeitstag erscheinen. Daher sind Informationen, die über diejenigen hinausgehen, die bei der Jobfindungsphase relevant waren, nun absolut gewünscht. Andererseits sollte das aber nicht mit der Aufforderung zu übertriebener Lektüretätigkeit einhergehen. Also etwa nach dem Motto: „Lesen Sie schon einmal die Handbücher zu unseren Produkten, dann wissen Sie, worum es bei uns geht.“ Viel besser ist die Selektion geeigneter Dokumente zum Unternehmen. Das können Artikel in Fachzeitschriften, Portalen oder Magazinen sein, die sich mit dem Unternehmen beschäftigen. In dieser Phase sind auch Organigramme sinnvoll, die aufzeigen, welche Unternehmensteile wie zusammengehören, etwa Auslands- oder Vertriebsgesellschaften mit anderen Firmen-Namen. Darüber hinaus ist für den ehemaligen Bewerber jetzt auch wichtig, zu erfahren, was das Unternehmen seinen Mitarbeiten über einen modernen Arbeitsplatz hinaus bietet. Sportangebote, Essenszuschüsse oder Mobilitäts-Pakete wie Firmen-Fahrrad, Firmenauto, ÖPNV-Optionen sind jetzt ebenso gut platziert wie Infos über sonstige Kooperationen, die das Unternehmen für Mitarbeiter eingegangen ist.

Raum für Fragen geben: Das signalisiert Offenheit

In der wichtigen Phase vor Arbeitstag eins ergeben sich beim neuen Teammitglied garantiert eine Vielzahl an Fragen. Daher ist es jetzt wichtig, klar zu kommunizieren das Fragen nicht nur okay, sondern sogar gewünscht sind. Und dazu sollten gleich die richtigen Ansprechpartner sowie den Status deren Erreichbarkeit kommuniziert werden. Die Möglichkeit, Fragen zu stellen, gehört zu einer offenen Unternehmenskultur. Ein lapidarer Hinweis auf die FAQs reicht da in der Regel nicht aus.

Der Einarbeitungsplan: gelebtes Teamwork der künftigen Kolleginnen und Kollegen

Die Probezeit dauert in der Regel sechs Wochen bis drei Monate – das ist aus Sicht des neuen Teammitglieds oft eine lange Zeit der Unsicherheit. Andererseits vergeht sie meist wie im Flug, da täglich neue Menschen, Sachverhalte und Aufgaben auf innerhalb der neuen Arbeitswelt des „Neulings“ auf sie oder ihn einprasseln. Je systematischer dieser Vorgang stattfindet, desto einfacher fällt dem Betroffenen auch die richtige Einordnung der vielen Eindrücke. Daher ist es ratsam, dass alle (Abteilungen wie Kolleginnen/Kollegen), die fortan mit dem neuen Teammitglied Berührung haben werden, auch die Möglichkeit zu einem Entree nutzen. Das können beispielsweise Meetings zu zweit, Teammeetings sowie Online-Konferenzen, beispielsweise mit den Kollegen an anderen Unternehmensstandorten sein.
Daneben sollte der Einarbeitungsplan klarmachen, welche Lerninhalte in welchen Rhythmus von welchen Akteuren vermittelt werden. Eine sorgfältige und stressfreie Einarbeitungszeit erleichtert das Onboarding ungemein, nimmt Sorgen und Ängste und schafft Vertrauen. Das sind die Grundlagen einer bereichernden Zusammenarbeit für beide Seiten.

Orientierungsphase:
Jetzt wird es ernst

Tag eins und Woche eins sind entscheidend für einen smarten Onboarding-Prozess. Denn jetzt prallen die vielen Gedanken, die das neue Teammitglied sich im Vorfeld vom neuen Job gemacht hat, mit der Realität zusammen. Der erste Arbeitstag sollte entsprechend als „Warm Welcome“ gestaltet werden. Hier gilt es, eine echte Begrüßung zu organisieren, bei der der menschliche Kontakt zu den Teammitgliedern ebenso wichtig ist wie „Unternehmens-Gesten“ (beispielsweis durch ein Willkommens-Präsent). Führungskräfte sollten hier ebenso signalisieren, dass sie sich Zeit nehmen wie Kolleginnen und Kollegen. Und es sollte eine „Hauptperson“ zur Verfügung stehen, die wichtige Dinge erklärt und zeigt. In der ersten Arbeitswoche darf durchaus schon gearbeitet werden, allerdings sollte hier noch kein Leistungsdruck aufgebaut werden. Jetzt gilt es für das neue Teammitglied, sich sowohl mit den ersten Aufgaben vertraut zu machen wie mit der IT, den sonstigen Arbeitsmitteln und den Rahmenbedingungen, Kantinengepflogenheiten, Parkplatz-Regeln, Garderobe, Mülltrennung. Dabei gibt es viele Details kennenzulernen, die den Arbeitstag gestalten und einrahmen.

Checkliste Erster Arbeitstag:

Wer schon einen oder mehrere erste Arbeitstage erlebt hat, weiß, wie prägend die Eindrücke sind, mit denen man damals konfrontiert wurde. Daher sollte jemand die neue Fachkraft an diesem Tag federführend durch den Tag begleiten, idealerweise der bereits bekannte Ansprechpartner aus der HR-Abteilung, und folgenden Ablauf organisieren:

  • Offizielle Begrüßung
  • (Idealerweise sind hier Vorgesetzte sowie die engsten künftigen Team-Mitglieder mit von der Partie. Es muss aber nicht gleich eine Betriebsversammlung sein.)
  • Möglichkeit, sich mit den künftigen Kolleginnen und Kollegen bekannt zu machen
  • (das funktioniert in kleinen Teams durchaus in der Gruppe; ist die Abteilung größer, sollten die kurzen Gespräche einzeln und nacheinander stattfinden)
  • Benennung und Bekanntmachen mit der Patin oder dem Paten
  • (viele Unternehmen weisen Neulingen in der Orientierungsphase eine Patin/einen Paten zu, die das Unternehmen sehr gut kennen, sich als Repräsentanten eignen und in der Orientierungsphase täglich ansprechbar sind.)
  • Gespräch mit der/dem Vorgesetzten
  • (da die direkte Führungskraft in jedem Jobverhältnis die entscheidende Schnittstelle zum Unternehmen darstellt, ist ein Gespräch am ersten Tag unbedingt zu empfehlen)
  • Einführung Arbeitsplatz
  • (das lässts ich beispielsweise in aller Ruhe von der Patin/dem Paten erledigen. Sie sollten das neue Teammitglied in den Räumen herumführen sowie zeigen, wie Mobiliar, Jalousien, die Beleuchtung und die Kaffeemaschine funktionieren)
  • Welcome-Mappe aushändigen
  • (in Ihr befinden sich neben einer Arbeitsplatzbeschreibung gemäß Arbeitsvertrag Dokumente wie die Hausordnung, Leitfäden zur Arbeit, Organigramm, Telefonliste, Ausweise (Tiefgarage/Kantine) sowie idealerweise eine kurze Willkommensbotschaft.
  • Übergabe & Einweisung in die grundlegende Technik
  • Zum Programm am ersten Tag gehört auch eine erste technische Einweisung. Der PC/Laptop sollte erklärt, die Telefonanlage gezeigt, Passwörter zugewiesen und das Zugangs-Konzept des Gebäudes erläutert werden (Schlüssel oder Karte oder Code?).

Checkliste Erste Arbeitswoche:

Die erste Arbeitswoche ist für das neue Teammitglied eine Erfahrung mit allen Sinnen. Jeder, der diese erste Woche bereits ein- oder mehrmals erlebt hat, wird bestätigen, dass diese Zeit emotional sehr aufwühlend ist. „Habe ich die richtige Entscheidung getroffen, als ich mich für diesen Job entschieden habe?“ Diese Frage dominiert das Denken in der ersten Woche, was völlig natürlich ist. Denn immerhin zeigt sich gerade, wie sich künftig der wichtigste Teil des Alltags gestaltet. Also ist es sehr wichtig, dass die oder der Neue möglichst viele positive Gedanken entwickelt und anfängt, sich im Arbeitsumfeld wohlzufühlen. Dafür sind die neuen Kollegen ebenso verantwortlich wie die Patin/der Pate sowie die Vorgesetzten.
Folglich sollten in Woche eins einige Gespräche und Meetings auf dem Plan stehen:

  • Größerer Überblick über Produkte/Dienstleistungen und Projekte des Unternehmens
  • (individuelle Produktschulungen, Rundgänge durch verschiedenen Firmenbereiche, Einblick in die Firmenphilosophie, Mitarbeiter-Benefits erklären und Teilnahme einrichten.)
  • Sorgfältige IT-Einweisung
  • (in der digitalisierten Arbeitswelt ist ein IT-lastiger Arbeitsplatz mit Serverzugängen, Platttform-Umgebungen, CRM-System etc. für neue Mitarbeiter meist sehr komplex, daher unbedingt dafür sorgen, dass in der ersten Woche Fragen sofort beantwortet werden, damit die IT nicht zum Hemmnis wird.)
  • Erste eigenständige Teilprojekte übergeben
  • (Auch die ersten Arbeitstage haben acht oder mehr Stunden. Dafür ist es sinnvoll, dass das neue Teammitglied sich neben der neuen Umgebung auch gleich „mit der Materie“ beschäftigt, die später den Arbeitsalltag bestimmen wird. Das dürfen Aufgaben sein, die nicht gleich überfordern, aber durchaus das Gefühl vermitteln, dass das neue Teammitglied von Anfang an einen Beitrag leistet.)
  • Gespräch mit Führungskraft/Führungskräften
    (hierbei sollte definiert werden, wie die gegenseitigen Erwartungen aussehen, idealerweise skizziert die Führungskraft das Tätigkeitsumfeld sowie das Pensum, das künftig zu stemmen ist.)

Integrationsphase:
Der Weg zur echten Team-Mitgliedschaft

Die Integrationsphase beschreibt den Zeitraum, der zwischen der zweiten Arbeitswoche und dem Ende der Probezeit liegt. In dieser Phase wird Wissen vermittelt, sei es in Einführungsveranstaltungen oder abteilungsinternen Fortbildungen und Meetings. Auch das nun erweiterte Team muss in dieser Phase zusammenwachsen, wozu sich Events eignen, die über die Zusammenarbeit in Projektgruppen hinausgehen. Jetzt ist auch die Zeit für erste Feedback-Gespräche, denn die sind wichtiger Bestandteil der Unternehmens-Kommunikation. Hier die wichtigsten Elemente der Integrationsphase:

  • Workshops, Einführungsveranstaltungen, Events, Get togethers
  • (Das neue Teammitglied muss erfahren, was im Unternehmen wirklich zählt. Darüber hinaus sind Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen jetzt sehr wichtig, auch abteilungsübergreifend. Denn das Gespräch unter Kolleginnen und Kollegen ist nach wie vor der wichtigste Kanal für Wissenstransfers im Unternehmen.)
  • Teamintegration
  • (Idealerweise erlebt die neue Mitarbeiterin oder der neue Mitarbeiter ein teambildendes Event, etwa einen Betriebsausflug, eine Jubiläumsfeier oder ein Teambildungs-Event der Abteilung im Rahmen der Probezeit)
  • Vermittlung von Wissen/Fachwissen
  • (Die Wissensvermittlung muss geplant und gut dosiert werden. Ob über Schulungen, das Intranet, Online-Seminare oder Literatur: Wer neu im Team ist, freut sich über Quellen, die schnell und leicht verdaulich das Wissen vermitteln, das für das Tätigkeitsfeld essentiell ist.)
  • Integration in Arbeitsgruppen und Projekt-Teams
  • (Neben der individuellen Kernaufgabe ist die Zusammenarbeit in „übergeordneten Gremien“ für die meisten Mitarbeiter mit einer Auszeichnung gleichzusetzen, da Verantwortung zugesprochen wird. Dabei ist aber darauf zu achten, dass die Zeit für die Mitarbeit im Gremium zur regulären Arbeitszeit zählt und nicht als erwartete Überstunden abzuleisten ist.)
  • Fortbildungsangebote
  • (Chancen zur beruflichen und persönlichen Qualifikation beurteilen sehr viele Arbeitnehmer als wichtigste Zugabe zum Job. Ein Fortbildungsangebot während der Probezeit ist somit Pflicht fürs Zufriedenheits-Empfinden des neuen Teammitglieds.)
  • Feedbackgespräche
  • (Der klare und faire Austausch mit den Führungskräften ist ungeheuer bedeutend für den Wohlfühlfaktor im Unternehmen. Hier sollte von Beginn an klar und auf Augenhöhe kommuniziert werden, dabei sollten definierte Ziele unbedingt erreichbar sein und es sollten Fristen definiert werden, bis zu denen „Ziel-Erreichungsprobleme“ gegenseitig angezeigt und diskutiert werden.)
  • Aufbau eines Branchen-Netzwerks ermöglichen
  • (Für viele Mitarbeiter ist das berufliche Netzwerk ein wichtiges Instrument für erfolgreiches Arbeiten. Gut vernetzte Mitarbeiter sind besonders wertvoll, weil sie gute Ideen einbringen können und strategischer denken. Es sollten also Möglichkeiten wie Messebesuche oder Konferenzteilnahmen angeboten werden, die das berufliche Netzwerk bereichern.)
Person unterstreicht das Wort Onboarding mit einem Textmarker

Erfolgsfaktoren eines Onboarding-Prozesses:
So gelingt die Mitarbeiter-Integration

Onboarding ist ein Prozess, der feste Elemente, klare Strukturen und einen verbindlichen Zeitplan beinhaltet – also ein klassisches Projekt. Der elementare Unterschied: Hierbei geht es nicht um einen typischen „Geschäftsvorfall“, sondern um die gezielt und dennoch behutsame Integration eines Menschen. Dabei sind viele emotionale Befindlichkeiten zu berücksichtigen. Jede und jeder Neue im Unternehmen kommt mit einem Rucksack ins Team, der Erfahrungen, Sorgen, Ängste, Ansichten und Ziele beinhaltet. Sensibilität ist hier ebenso vonnöten wie Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl! Mit diesen Elementen gelingt ein Onboarding-Prozess:

  • Onboarding Konzept erstellen
  • (Das Konzept sollte die wesentlichen Punkte der hier definierten Checklisten beinhalten und schriftlich für die Onbordings im Unternehmen skizziert werden.)
  • Zuständigkeiten definieren
  • (Nicht jeder im Unternehmen ist ein guter „Onboarder“: Bei der Auswahl der zuständigen Funktionsträger sollte darauf geachtet werden, dass sie über die oben genannten Eigenschaften verfügen, Erfahrung im Umgang mit Menschen und idealerweise Führungserfahrung mitbringen.)
  • Checklisten erstellen
  • (Die Vielzahl der Elemente macht eine ausführliche Checkliste unausweichlich. Sie sollte auch zur Dokumentation jedes einzelnen Onboarding-Prozesses dienen und im Abschluss an den Prozess von allen Akteuren beurteilt und gegebenenfalls angepasst werden.)
  • Feedback der „Onboarder“ einholen
  • Eines der wichtigsten kommunikativen Elemente ist das gegenseitige Zuhören – das gilt insbesondere auch für Menschen, die als Neuling in ein Unternehmen kommen. Das sollte nicht nur Teil des Onboarding-Prozesses selber sein. Es sollte auch ganz konkret für den Prozess stattfinden. Also sollte das neue Teammitglied regelmäßig Gelegenheit dazu bekommen, zu schildern wie das Onboarding aus ihrer/seiner Sicht funktioniert.
  • Erreichbarkeit von Paten und Mentoren
  • (Wer noch fremd im Unternehmen ist, fühlt sich schnell überfordert und unsicher. Dabei sind es oft einfache Fragen oder schnell behebbare Wissenslücken, die den Betroffenen hemmen. Diese Fragen sollten schnellstens beantwortet und die Wissenslücken pragmatisch und fix gefüllt werden, ohne dass sich beim neuen Teammitglied Selbstzweifel breitmachen. Also sollten die für den Onboarding-Prozess definierten Ansprechpartner schnell, auf kurzem Weg und während des ganzen Prozesses erreichbar sein. Darüber hinaus sollten sie glaubhaft signalisieren, dass Fragen wirklich willkommen sind.)

Fazit: Onboarding-Prozesse sind für Unternehmen überlebenswichtig. Gerade in Zeiten akuten Fachkräftemangels haben potenzielle Mitarbeiter viele Optionen im Arbeitsmarkt. Fällt die Entscheidung für Ihr Unternehmen, sollten Sie von vorneherein eine Atmosphäre schaffen, die das neue Teammitglied schätzt und seine Entscheidung schon in den ersten Tagen als gerechtfertigt ansieht. Darüber hinaus machen professionelle Onboarding-Prozesse „von sich reden“. Das bringt echte Punkte in den sozialen Netzwerken und ihren Bewertungen fürs Unternehmen. Und die sind heute wichtiger als jeder Geschäftsbericht.

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Autor: Christian Bonk

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