Bonussystem einführen in vier Schritten
Die Einführung eines Bonussystems obliegt aufgrund der hohen Relevanz für alle Mitarbeitenden der Geschäftsführung. Das System sollte mit den Unternehmenswerten korrelieren und sich positiv auf das Betriebsklima auswirken.
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Zielsetzung
Vor der Auswahl des geeigneten Bonussystems muss die Zielsetzung feststehen. Geht es nur darum, besondere Leistungen aus Mitarbeitern „herauszukitzeln“? Oder ist der Ansatz breiter gefasst im Sinne einer generellen Motivation mit dem Arbeitstitel: „Mein Arbeitgeber hat ein Gespür für Leistung und wertschätzt persönliches Engagement“.
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Boni und Art der Zuwendung auswählen
Für die Auswahl geeigneter Boni ist zu prüfen, auf welche Ressourcen im Unternehmen zurückgegriffen werden kann. Sind Benefits ein Thema, sollten potenzielle Partner in der Umgebung ermittelt werden (Fitness-Studio, Therme in der Nähe? Anbindung an ÖPNV? Job-Rad-Anbieter?). Ferner sollten die Führungskräfte in die Entscheidung mit eingebunden werden: In welcher Abteilung bietet sich etwa ein Meilenstein-Bonus an? Wo passt ein Jahresbonus besser?
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Mitarbeiter befragen
Da es schließlich die Mitarbeitenden sind, die in den Genuss von Boni kommen sollen, ist es auch sinnvoll, sie in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Durch eine Umfrage lässt sich schnell ermitteln, welche Art Bonus die Mitarbeitenden als besonders attraktiv einstufen.
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Regeln und Kriterien definieren
Um die nötige Transparenz und Nachvollziehbarkeit individueller Boni zu gewährleisten, muss ein Kriterienkatalog erstellt werden, der klar definiert, welche Leistungsparameter für die Zuteilung oder Nichtzuteilung eines Bonus relevant sind. Bei der Erstellung des Katalogs müssen die Führungskräfte miteinbezogen werden.
Bei und nach der Einführung: Sorgfältige und präzise Kommunikation
Ist das Bonussystem installiert, sollte die Belegschaft lückenlos über das System, die Kriterien und die sonstigen Bedingungen informiert werden. Hierbei sollte auch der Betriebsrat oder andere Mitarbeiter-Gremien in die Kommunikation eingebunden werden.
Erfolgsmessung nach der ersten „Bonusrunde“
Nach der Einführung eines Bonussystems steht der Abgleich mit der ursprünglichen Zielsetzung an. Schließlich soll das Bonussystem die Mitarbeiter-Motivation beflügeln. Es gibt daher etliche Parameter, deren „Nach-Bonus-Werte“ mit den Werten zuvor verglichen werden müssen, um zu validen Aussagen zu kommen. Dazu gehören:
- Haben sich die durchschnittlichen Krankheitstage verringert?
- Ist die Fluktuation gesunken?
- Wurden mehr Bewerberinnen und Bewerber auf das Unternehmen aufmerksam?
- Wie haben sich Umsatz und Rendite verändert?
- Gibt es mehr Innovationen im Unternehmen?
- Wie hat sich das Betriebsklima entwickelt?
- Hat sich das Stress-Level (sowohl bei Mitarbeitern wie Führungskräften) geändert?
- Gibt es positive Resonanzen auf das Bonussystem (von Mitarbeitern/von extern)?
Wenn sich bei diesen Fragestellungen eine positive Entwicklung abzeichnet, scheint die Einführung des Bonussystems Früchte zu tragen. Gleichwohl sollte es regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden. Außerdem sollten auch die Mitarbeiter zum Thema Bonussystem stets die Möglichkeit haben, Unzufriedenheit zu artikulieren, Verbesserungsvorschläge einzureichen oder Bonus-Alternativen zu vorzuschlagen. Wird das Bonussystem so Teil einer offenen Firmenkultur, wird es langfristig sehr positive Effekte im Unternehmen auslösen.