Entscheidungsfindung

5 Methoden für Entscheidungsfindung

Wie treffe ich die richtige Entscheidung? Passende Methoden können helfen!4. März 2021

Inhalt1Mit diesen Techniken treffen Sie die richtigen Entscheidungen
2Exkurs in die Entscheidungspsychologie: Wie entstehen Entscheidungen?
35 wirkungsvolle Methoden zur Entscheidungsfindung

Wichtige Entscheidungen erfordern manchmal viele Überlegungen, Nerven und Mut. Bleiben Sie ruhig und nutzen Sie eine für Sie passende Methode zur Entscheidungsfindung.

Entscheidungsfindung

Mit diesen Techniken treffen Sie die richtigen Entscheidungen

Wir treffen jeden Tag ca. 20.000 Entscheidungen. Die meisten dieser Entscheidungen sind viele kleine Dinge im Job und in der Freizeit, die Einfluss auf unseren unmittelbaren Alltag nehmen und manchmal sogar unbewusst getroffen werden. Was esse ich zum Frühstück, was ziehe ich an, welche Aufgabe mache ich jetzt oder wann schaue ich auf mein Smartphone? Manchmal stehen wir aber auch vor Entscheidungen mit einer größeren Tragweite bis hin zu echten Lebensentscheidungen, wie die Wahl eines neuen Jobs. Für UnternehmerInnen nehmen Entscheidungen eine wichtige Schlüsselrolle ein, denn Sie beeinflussen auch das Leben Ihrer Mitarbeiter und den Erfolg Ihres Unternehmens. Häufig führen diese zahlreichen Fragen, welche Handlungen optimal und zielführend sind, zu einer Entscheidungsmüdigkeit. In diesem Artikel möchten wir uns mit der Frage beschäftigen: Wie treffe ich die richtige Entscheidung? Welche einfachen Tools helfen? Wir stellen hier unterschiedliche Lösungsansätze für Ihren Entscheidungsprozess vor. Alle Methoden sind unkompliziert und effektiv. Sie eigenen sich sowohl für private als auch berufliche Entscheidungen. Sie werden ganz nach Ihrer persönlichen Vorliebe und nach aktueller Fragestellung eine oder mehrere Methoden wählen. Mit dieser Klarheit führen bewusste Entscheidungen zum Ziel.

Exkurs in die Entscheidungspsychologie:
Wie entstehen Entscheidungen?

Die Entscheidungspsychologie und Kognitionswissenschaft beschäftigen sich mit Prozessen, die für das Denken, Lernen und Entscheiden wichtig sind. Dabei werden in den Prozessen Informationen gesammelt und verschiedene Alternativen betrachtet, die dann als Wahlmöglichkeiten bewertet werden. Dies ist dann die Grundlage für die Handlungsabsicht – die Entscheidung. Nun haben wir Menschen in den meisten Fällen nicht alle Informationen zur Verfügung, um alle Konsequenzen einzuschätzen. Nach dem Sozialwissenschaftler Herbert A. Simon wird dies als „begrenzte Rationalität“ bezeichnet. So werden zudem Ansprüche formuliert. Wenn eine der Optionen diese Ansprüche erfüllt, wird sie für die Entscheidung ausgewählt. Man entscheidet grundsätzlich zwischen analytischen und nicht analytischen Strategien. Bei analytischen Strategien werden alle Elemente einer Option genau in Augenschein genommen. Bei einer Jobentscheidung beispielsweise die Aufgabe, das Gehalt, das Arbeitsumfeld, die Unternehmenswerte und die Entwicklungsmöglichkeiten. Diese einzelnen Elemente werden dann entsprechend bewertet. Nicht analytische Entscheidungen werden zum Beispiel aus Routinen heraus getroffen, in welche dann auch die Erfahrungen einspielen. Die persönlichen Gewohnheiten nehmen bei fast allen Entscheidungen den größten Einfluss, Abweichungen von diesen sind nur selten. Das hat im Alltag große Vorteile, um schnell die zahlreichen Entscheidungen zu treffen. Lässt aber so manche neue Möglichkeit außer Betracht. Unsere Wahrnehmung ist selektiv und gefärbt. Deshalb ist für die Basis von guten Entscheidungen die Auseinandersetzung mit abweichenden Meinungen essentiell, um Bestätigungsfehler zu vermeiden. In den Entscheidungsprozess sollten Gegenargumente und potentielle Kritiker einbezogen werden.

Was ist mir oder dem Unternehmen wirklich wichtig? Wird das Symptom oder die Ursache behandelt? Und schließlich als zentrale Frage, warum ist das wichtig? Diese Fragen gepaart mit unserer Intuition, die sich aus all unseren Erinnerungen und Erfahrungen schöpft, sind die Grundlage für gute Entscheidungen. Wie sie sich Ihren Entscheidungen nähern, stellen wir Ihnen hier in einigen unterschiedlichen Herangehensweisen vor:

„Es ist gut, etwas Langsames zu tun, bevor man im Leben eine wichtige Entscheidung trifft.“,

- Paulo Coelho -

5 wirkungsvolle Methoden zur Entscheidungsfindung

  1. PMI – Die Plus Minus Interesting Methode

    Dieser Klassiker unter den Tools in der Entscheidungsfindung und zur Bewertung von Ideen wurde von Edward de Bono, einem Mediziner, Kreativitätsexperten und Kognitionswissenschaftler entwickelt. Hier werden alle Vor– und Nachteile aufgelistet und dann gewichtet. Zudem werden offene Fragen einbezogen und später zugeordnet, wenn diese geklärt sind. Nehmen Sie sich ein Blatt Papier. Notieren Sie die zu klärende Frage/ Entscheidung. Zeichen Sie dann drei Spalten mit den Überschriften Plus, Minus und Interessant. Nun notieren Sie alle positiven Aspekte und Vorteile. Im Anschluss widmen Sie sich den Nachteilen, den negativen Punkten. Wenn es Aspekte gibt, die sowohl positiv als auch negativ sind, tragen Sie dies in beide Spalten ein. Nun geht es nochmal konzentriert an die Interessant-Liste. Hier kommen auch die offenen Fragen hinzu. Sie können sich für die Liste auch ein festes Timing erstellen, wählen Sie z.B. drei Minuten für jede Spalte. Dann werten Sie die einzelnen Punkte mit 1-6. Vor der Gewichtung könnten Sie auch einen Break machen und eine Nacht drüber schlafen. Dies ist vor wichtigen Entscheidungen eigentlich immer eine gute Idee, um unser Gehirn voll in den Prozess einzubinden. Zum Abschluss werden alle Werte der Plus- bzw. Minus-Spalte addiert und dann der Minus-Wert vom Plus-Wert abgezogen. Ist Ihr Ergebnis positiv? Dann lautet die Entscheidung Ja, ist diese negativ entsprechend Nein. Zur Veranschaulichung und Nutzung haben wir Ihnen hier eine Vorlage zum kostenlosen Download erstellt:


  2. Mind-Mapping – die visuelle Methode

    Die Mind-Mapping-Methode wird häufig im kreativen Bereich zur Ideenfindung verwendet, eignet sich aber auch ideal, um Zusammenhänge – in Bezug auf die zu treffende Entscheidung – zu visualisieren. Schreiben Sie Ihre Frage in die Mitte eines Blattes. Nun notieren Sie die davon ausgehende Themen als Äste und schreiben Ihre Gedanken dazu auf. So werden Ihre Gedankengänge visualisiert und Zusammenhänge deutlich. Ihre Entscheidung wird übersichtlicher und verliert an Komplexität.


  3. Coaching-Methode - Perspektivwechsel mit der persönlichen Zeitmaschine

    Mit dieser Coaching-Methode können Sie Entscheidungen aus einer zukünftigen Perspektive betrachten und dadurch verschiedene Handlungsoptionen durchspielen. Besonders vor schwierigen Entscheidungen ist diese Vorgehensweise sehr wirkungsvoll, weil Sie auch unsere Werte einbezieht und die Entscheidung in einen zeitlichen Kontext setzt. Wenn es beispielsweise um die Entscheidung von zwei Optionen geht und Sie sich sozusagen an der Weggabelung befinden und nicht wissen, welchen Weg Sie nun wählen sollen, ist diese Vorgehensweise sehr hilfreich. Gehen Sie beide Entscheidungsoptionen durch. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen: Wie würde mein Zukunfts-Ich die Situation beschreiben? Fühlen Sie sich mit all Ihren Sinnen in die Perspektive ein, indem Sie sich Zeit nehmen und sich die Situation vor dem inneren Auge ausmalen und sich vorstellen, wie sie sich fühlen. Was hören Sie und vielleicht sogar, was riechen oder schmecken Sie? Auch innere Blockaden lassen sich so leichter auflösen und die wahren eigenen Impulse können klarer wahrgenommen werden. Wenn es Ihnen schriftlich lieber ist, können Sie sich auch selbst zwei Briefe aus der Zukunftsperspektive schreiben, um sich in die Situation einzufühlen.

  4. Mehr Erfolg und Entscheidungen durch Fehlerfreundlichkeit mit der Methode „Trial and Error“

    Vielleicht ist Ihnen der Begriff Heuristik nicht gleich ganz geläufig, aber ich bin sicher, Sie kennen die heuristische Vorgehensweise „Trial and Error“ – Versuch und Irrtum. Die Heuristik entstand bereits im alten Griechenland und beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, mit wenig Zeit und begrenzten Informationen zu Schlussfolgerungen und praktikablen Lösungen zu kommen. Bei der Methode „Trial and Error“ werden verschiedene Wege beschritten und auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten auch Fehler in Kauf genommen – aus denen Learnings gezogen werden. Sozusagen Erfolg durch ausprobieren. Die Evolution nutzt dieses Prinzip, Kinder lernen intuitiv über „Trial an Error“ und viele erfolgreiche Unternehmen ermutigen Ihre Mitarbeiter auszuprobieren und aus Ihren Fehlern zu lernen. Dazu gehören Eigenschaften wie Offenheit und Mut. Das Scheitern als Chance begreifen, um durch neue Erkenntnisse Prozesse schneller anzupassen und Innovationen voranzutreiben, sind entscheidende Vorteile. Auch teamgeist nutzt diese Methode, zum Beispiel im Rahmen des Design Thinkings.

  5. Entscheidungsmatrix

    Die Entscheidungsmatrix ist eine unkomplizierte Methode, um rational verschiedene Alternativen zu vergleichen. Notieren Sie auf einem Blatt oben nebeneinander alle Möglichkeiten. Links notieren Sie dann die verschiedenen Kriterien, die in Ihre Entscheidung einfließen sollen. Bleiben wir beim Beispiel Job: Sie haben drei Angebote und möchten sich entscheiden. Oben notieren Sie die Angebote, links zum Beispiel Aufgabe, Gehalt, Teamspirit. Dann schreiben Sie in die Felder der Matrix Ihre Bewertung von 1-10. Zum Schluss werden alle Punkte pro Möglichkeit gezählt und sie haben klar vor Augen, welche Möglichkeit gewählt werden kann. Tipp: Für die Auslistung der Optionen oben nebeneinander: Überlegen Sie sich umfassend alle Optionen, die Sie haben. Manchmal sieht man nicht alle Möglichkeiten direkt auf den ersten Blick. Häufig gibt es mehr Alternativen, als man zuerst sieht. 

Der Framing-Effekt: Optimale Rahmenbedingungen überzeugen

Sie haben eine Entscheidung getroffen und möchten nun andere überzeugen?
Dann sollten Sie die Rahmenbedingen optimal wählen. Interessant ist nämlich, welchen Einfluss die Art und Weise hat, wie ein Problem oder eine Entscheidung mitgeteilt wird. Das beschreibt der Framing–Effekt. Kennen Sie das? Sie haben sich für etwas entschieden, weil Ihnen jemand genau im richtigen Moment etwas besonders gut präsentiert hat? Oder Sie haben sich gegen etwas entschieden, weil die Umstände einfach nicht gepasst haben?
Der passende Augenblick und die richtigen Worte – also der Situationsrahmen – nehmen einen gewichtigen Einfluss, wenn wir unser Gegenüber von unseren Entscheidungen überzeugen wollen. Ob als Privatperson oder auch als Unternehmen – dieser Situationsrahmen bestimmt mit, wie die Informationen aufgenommen werden. Zum Beispiel immer dann, wenn wir etwas (ver)kaufen möchten. Wenn verschiedene Optionen zur Auswahl stehen, nimmt auch die Reihenfolge in der Präsentation einen Einfluss auf die Entscheidung. Meist treffen wir eine Erstpräferenz, entscheiden uns also für die erste Möglichkeit.

Gerne begleiten wir Sie in Ihrer Entwicklung und Prozessoptimierung mit unseren Coachings. Wir unterstützen Sie mit Erfahrung und Leidenschaft bei Ihren Entscheidungen, Ihrer Kommunikation oder implementieren mit Ihnen spielerisch das Thema Digitalisierung. So viel sei gesagt, unsere Remote-Prozessbegleitung ist in jedem Fall eine gute Entscheidung.
Wir freuen uns, wenn Sie sich für teamgeist entscheiden und wir gemeinsam Ihr WIR-Gefühl stärken!

Unser nächster Artikel erscheint voraussichtlich am 18.03.2021 und beschäftigt sich mit dem Thema Werte. Denn die persönlichen Werte oder die eines Unternehmens spielen eine wichtige Rolle in der Entscheidungsfindung. Wie mache ich mir meine persönlichen Werte bewusst, um diese als Grundlage für wichtige Entscheidungen zu nutzen? Zudem stellen wir Ihnen ein Tool zur Wertefindung zum Download zur Verfügung.

Werte und Entscheidungsfindung - diesen Zusammenhang brachte Roy E. Disney, Neffe von Walt Disney, passend auf den Punkt:

„Es ist nicht schwer, Entscheidungen zu treffen, wenn du deine Werte kennst.“,

- Roy E. Disney -

Autorin: Christina Engel (Resilienztrainerin)

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