Formelle Anerkennung – die Premium-Auszeichnung
Mit einer formellen Anerkennung lässt sich die wohl höchste Stufe der Wertschätzung inszenieren, bei der die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter quasi auf der großen Bühne gewürdigt wird, und alle im Unternehmen dies mitbekommen. Mit dieser Art der Wertschätzung sollten grundsätzlich nur Leistungen gewürdigt werden, die Vorbildcharakter für alle im Unternehmen haben oder die die Unternehmenssituation nachhaltig verändert haben.
So zeigen Führungskräfte ihre Wertschätzung im Arbeitsalltag
Wertschätzung fängt schon damit an, dass sich Führungskräfte mehrfach täglich in ihrem Team „blicken lassen“, sei für ein freundliches Guten Morgen, eine kurze Stimmungsabfrage zwischendurch oder eine persönlich überbrachte Info einer Unternehmens-News, für die sich alle interessieren. Im Dialog mit dem einzelnen Mitarbeiter basiert Wertschätzung auf den folgenden Kommunikations-Details:
Zuhören – eine wichtige Gabe
Die meisten Mitarbeitenden, die sich menschlich unwohlfühlen, leiden darunter, dass ihnen niemand zuhört – vor allem nicht die Führungskraft. Zuhören kostet Zeit, zahlt sich aber in jeder Hinsicht aus. Und echtes Zuhören (beispielsweise dokumentiert durch Nachfragen) signalisiert dem Gegenüber ein echtes Interesse. Das ist gleichzeitig das wichtigste Element von Verständnis und einem konstruktiven Austausch.
Persönliches Bedanken
Wenn die Führungskraft sich Zeit nimmt und einen Ort schafft, um sich persönlich bei einem Teammitglied für eine besondere Leistung zu bedanken, ist dies eine besonders hocheinzuschätzende Art der Wertschätzung. Dabei zeigt die Führungskraft ihre menschliche und empathische Seite, was Mitarbeiter sehr schätzen und vermutlich auch lange nicht vergessen.
Das Team um Rat bitten
Gemeinhin gelten Vorgesetzte als „allwissend“ und treffen Entscheidungen aufgrund ihrer höheren Kompetenz. Das ist für einen Großteil der unternehmensinternen Prozesse auch wichtig und richtig. Allerdings gibt es zahlreiche Situationen, die es rechtfertigen, das Team bei der Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Das ist absolut kein Zeichen von Schwäche oder eigener Ratlosigkeit. Es zeigt dem Team vielmehr, dass die Führungskraft die Kompetenzen im Team hocheinschätzt und an jeder einzelnen Meinung zu einem Sachverhalt echtes Interesse hat. Allerdings sollte dies Stilmittel der Wertschätzung nur wohldosiert eingesetzt werden.
Geschenke, Prämien, Freizeit
Absolut opportun sind für das Entgegenbringen von Wertschätzung auch materielle Maßnahmen. Geschenke, Prämien, oder auch die von allen sehr geschätzte freie Zeit als Belohnung machen Mitarbeitenden glücklich. Boni dieser Art wirken besonders gut, wenn sie zeitlich sehr nah an dem Ereignis liegen, für das die Belohnung erfolgt. Es ist weniger ratsam, den zusätzlichen ganzen oder halben freien Tag, die pekunäre Belohnung oder das Präsent erst Monate nach dem belohnenswerten Ereignis zu schenken.
Persönlicher Austausch
Auch wenn es nach wie vor eine Maxime von guter Führung ist, als Führungskraft nicht zu viel Persönliches preiszugeben, schätzen Mitarbeitende Chefinnen und Chefs, die auch mal etwas Privates von sich preisgeben. Dabei kann es sich um Infos zu Hobbys handeln, Freizeitaktivitäten oder Lieblingsbands, es eignen sich alle Themen, die die menschliche Seite zeigen, ohne dabei jedoch zu intim zu werden. Daher gehören persönliche Beziehungserfahrungen, Erziehungsprinzipien oder weltpolitische Anschauungen nicht zu den Themen, die eine Chefin oder ein Chef mit ihrem Team teilen sollten. Gleichwohl ist es sehr ratsam und dem Miteinander zuträglich, auch mal Persönliches miteinander auszutauschen.