Das 360° teamgeist – Hintergrundgeschichte Teil 2

Abriss für den Neuanfang in Kolberg16. Mai 2022

Inhalt1"1.000 Tonnen Müll" 
2Der Schein trügt 
31000+ Tonnen Müll 

Um das 360° teamgeist 2024 auf einer nachhaltigen Grundlage zu bauen, mussten unglaubliche Herausforderungen gemeistert werden. Hier die Hintergrundgeschichte. 

Nahe Berlin entsteht das 360° teamgeist am Wolziger See 

Der teamgeist Gründer Michael Haufe hat eine Vision: er möchte mit dem 360° teamgeist am Wolziger See einen einzigartigen Ort der Begegnung erschaffen. Ein weltoffenes Resort, welches Familien, Freunde und Firmen zur Gemeinschaft, Freude und Erholung einlädt. Mit dieser Artikelserie möchten wir Einblicke geben, wie diese Vision entstanden ist und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um das „Wir-Haus“ in Kolberg zu bauen. Im ersten Teil haben wir einen Blick in die Geschichte des Ortes geworfen und beschrieben, wie hier– am Gründungsort des Eventanbieters teamgeist – nach dem Kauf im Jahre 2000 eine vielseitige Trainings- und Eventlocation entstanden ist. Doch musste diese abgerissen werden, denn in den letzten Jahren wurde nach und nach deutlich, dass die Bausubstanz des ehemaligen Strandcasinos völlig marode war. Auf dieser Grundlage und einer großartigen Vision entscheiden sich Isabel und Michael Haufe für den Abriss und einen Neuanfang. Mit der klaren Haltung, den Abriss und den Neubau so nachhaltig wie möglich umzusetzen. In diesem Artikel „1.000 Tonnen Müll“ beschreibt Michael Haufe, welche unerwarteten Überraschungen im Laufe der Abrissphase aus dem Untergrund zu Tage kamen und was in die ressourcenschonende Haltung investiert werden musste.

"1.000 Tonnen Müll" 

Diese Auszüge stammen aus dem Buch „Die teamgeist Story“, welches Michael Haufe zusammen mit der Autorin Sheila Rietscher geschrieben hat.

Der Schein trügt 

Der erste Bagger auf dem Gelände erweckte den Anschein, eine völlig intakte Infrastruktur zu zerstören. Ein weiß strahlendes Gebäude mit modernem Empfangsbereich eingebettet in die gewachsene Natur und bereit, seine Gäste zu empfangen, sollte abgerissen werden. Es bewahrte Stunden voller schöner Erinnerungen und ausgelassener Freude in seinen Mauern. Es war der Ort, der jahrzehntelang Menschen zusammenbrachte, um eine gute Zeit miteinander zu erleben. Das „Standcasino“ tat so, als ob es unnötig war, abgerissen zu werden. Doch der Schein trügt. Das wahre Gesicht kam erst Baggerschaufel um Baggerschaufel ans Tageslicht. Im wahrsten Sinne des Wortes. 

Nach dem Kauf des Objektes stand als erstes die Erlangung der Widerinbetriebnahme des Geländes im Mittelpunkt. Nachdem der erste Schock zur Nachricht des Rückbaus durch den Ablauf des Bestandsschutzes überwunden war, begann die Zeit der Sanierung. Diese erfolgte auf alten Kellern, alten Mauern, alten Medien. Was in der Erde war, blieb in der Erde. Die alte Substanz wurde verkleidet und musste nach neuesten Bauvorschriften für viel Geld hergerichtet werden. Eine Entscheidung zum Abriss und einem Projekt, wie es jetzt entsteht, war damals undenkbar. Es gab weder die finanziellen Ressourcen, die Vision noch sahen die Akteure darin einen Sinn. Darüber hinaus haben sich meine Frau Isabel und ich bewusst gegen die Bereitstellung von Zimmern für Gäste entschieden. In der Region gab es Hotels, die mit Ihrer Kernkompetenz „Beherbergung“ den Eventbetrieb sehr gut ergänzen konnten. Der Zweck als Veranstaltungsstätte und Eventlocation wurde wiederbelebt und erfolgreich geführt.

Mit jedem Jahr gab es weitere Erweiterungen und Um- sowie Anbauten. Das verdiente Geld wurde wieder in das Objekt investiert. Es blieb kaum etwas übrig. Der Lohn war die Freude an der Arbeit und den strahlenden Gesichtern der Gäste und Teilnehmer*Innen. Enthusiasmus für die Sache und eine tolle Crew vor Ort trugen den Teamgeist und gaben Sinn. Wirtschaftlich gab es einen großen Einbruch zur Finanzkrise von 2008 bis 2011. Kredite mussten aufgenommen werden, um den Betrieb zu retten. Alle gaben Ihr Bestes und verzichteten auf Vieles. Ab 2012 entstanden immer mehr neue Hotels und attraktive Angebot um Berlin herum. Die Auslastung der Hotels in der Region wuchs stark an. Unsere Gäste bekamen keine Betten mehr, um sich nach der Veranstaltung bei uns nach kurzem Weg schlafen zu legen. Das führte zu einem Rückgang der Veranstaltungen. Das, was vor 10 Jahren die richtige Entscheidung war, erwuchs nun zum Nachteil. 

Verschiedene Hochwasserstände in den Jahren von 2005 bis 2015 sorgten dafür, dass uns die kritische Situation der Keller und Fundamente mehr als sichtbar wurde. Durch Risse in den Fundamenten sprudelten in kleinen Fontänen Grund-& Seewasser in die Keller. Es wurden nun dauerhaft Pumpen installiert, um dieser Situation Herr zu werden. Die Gäste und Einwohner bekamen davon nichts mit. Die Situation verschlechterte sich, als das fließende Wasser immer mehr Schäden an der verdeckten Bausubstanz anrichtete. Heizungskeller, Kühlräume etc. überfluteten. Nur mit Not konnte der Betrieb aufrechterhalten werden. Vom Glanz der Gebäude war weiter unten nichts mehr zu sehen. Eine Lösung dafür sahen Gutachter, Architekten und Bauingenieure nicht. Eine aufwendige Sanierung machte keinen Sinn. Als eines Nachts ein großes Knacken zu hören war, gab auch das Dach sein Alter preis. Obwohl es von Beginn an regelmäßig neu belegt und dicht war, brach einer der Hauptbalken an seiner Auflage am Mauerwerk. Die Entscheidung war eindeutig. Die Zeit für das Strandcasino und seine Gebäude war abgelaufen.

1000+ Tonnen Müll 

Unser Anspruch war eindeutig. Wir werden das Gelände von seinen Altlasten befreien. Was uns diese Haltung kosten sollte, hätten wir uns nie träumen lassen. Das Wahre entzieht sich oft unserem Blick. So auch in unserem Fall. Lage um Lage wurde Dachpappe entfernt. Im letzten Jahrhundert hat sich keiner die Mühe gemacht, die alten Lagen zu entfernen. Es wurde fleißig auf das Alte weiter aufgebracht. Das Ergebnis waren bis zu 7 cm dicke Teerbahnen. Diese mussten nun in kleine Stücke geschnitten und als Sondermüll durch ein Entsorgungsunternehmen abgefahren werden. Es entstanden die ersten hohen Kosten. 

Zusätzlich verlangten die Vorschriften die Untersuchung jeder einzelnen zu entsorgenden Baumasse. Die Gutachten allein dafür gehen in die Zehntausende! Die nächste böse Überraschung erwartete uns in den Decken und Wänden. Sie hielten verdeckt alle Baustoffe der vergangen 100 Jahre bereit. Unserem Anspruch folgend wurde hier nicht alles teuer in einem Container entsorgt. Vielmehr wurden ebenfalls durch Gutachter begleitet alle Altlasten getrennt. Es standen an manchen Tagen bis zu 9 Container für verschiedene Stoff auf dem Gelände. Fast alles war Handarbeit. Unsere gesamte Crew vor Ort war mit eingebunden und leistete eine fantastische Arbeit. Allen voran unser Technikchef Kendy Kuschke. 

Er war an manchen Tagen der Verzweiflung nahe, als weitere alte Baustoffe an Tageslicht kamen. Unsere Haltung war eindeutig – alles für die kommende Generation bereinigen! Doch das Drama ging weiter. Nachdem die Häuser abgetragen waren, wurde auch das Fundament beseitigt. Es wäre ein Leichtes gewesen, es einfach zuzuschütten. Es gab keine Verpflichtung es auszuheben. Nachdem wir die morschen Steine und den nassen Beton ausgehoben hatten, trauten wir unseren Augen nicht. Der schöne Hügel, auf dem das Gebäude stand, war ein Müllberg!

Man hatte bei der Errichtung der Gebäude allen Schutt, jeden Baumaterialrest und sonstige Rückstände in eine Grube geschüttet. Als das nicht reichte, hatte man einfach weiter einen Berg aufgetürmt. Die Anhöhe, die den Gästen einen schönen Blick auf das Wasser der Naturbucht ermöglichte, war eigentlich ein Müllhaufen! „Nein, das können wir so nicht lassen!“ entschieden meine Frau und ich. Ein großer Bagger und viele Container mussten organisiert werden! Mit Stefan Pieper, einem geschickten jungen Unternehmer und virtuosen Baggerfahrer aus der Nachbarschaft, wurden Woche für Woche immer mehr Altlasten beseitigt. Über 1.000 Tonnen verließen das Gelände! Aus ursprünglich € 70.000 kalkulierten Kosten für Entsorgung wurden weit über € 200.000 und unzählige Arbeitsstunden! 

Für unsere zukünftigen Gäste, die Einwohner von Kolberg und die nächsten Generationen!


Artikelserie zur Entstehungsgeschichte des 360° teamgeist

Wie geht es nach dem Abriss weiter? Im dritten Blogbeitrag unserer Artikelserie zur Hintergrundgeschichte des 360° teamgeist, gibt es einen Bericht zum Upcycling Haus. Dieser erscheint hier im teamgeist  Blog – begleitet von Bild- und Videomaterial – ca. am 31.Mai 2022. Möchten Sie auf dem Laufenden bleiben? Dann tragen Sie sich für unseren teamgeist Newsletter ein!



AutorInnen: Micha Haufe, Sheila Rietscher - Auszüge aus dem Buch „die teamgeist Story“
Einleitung: Christina Engel

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